Redemanuskript Jobst Giehler

Guten Morgen in die Runde der Bienenfreunde, sehr geehrte Gäste, sehr geehrte Mitfördernde, liebe Ilona, lieber Reinhold,

vielleicht fragen sich auch gut informierte Personen hier im Zelt: Förderverein? Landesgartenschau? Die Landesgartenschau war doch … 2012? Alles richtig, doch der Vereinsname wurde um das Wort „Nachhaltigkeit“ ergänzt. Er heißt nun „Förderverein zur Nachhaltigkeit der Landesgartenschau Bamberg 2012 e.V.“

Bevor ich speziell auf das heutige Ereignis komme, möchte ich Ihnen und Euch einen kleinen Einblick geben in unseren Förderverein. Nehme Sie mit auf eine kleine Reise über die Bereiche der Landesgartenschau. Außerdem habe ich vorhin in Gesprächen mitbekommen, dass mehrere Personen hier im Zelt es nahezu nie schaffen in diesen Park zu gehen.

Zum Verein: Es gibt mittlerweile eine Konzentration der Vereinsarbeit auf den ERBA-Park, an dessen Rand wir uns jetzt gerade befinden. Konzentration auf den ERBA-Park, ohne allerdings Projektchancen zu versäumen für alle Bereiche der Bamberger Landesgartenschau. Hier meinen wir u.a. die wertvollen Uferwege, die einzigartige Klosterlandschaft oder auch die teilweise immer noch unterschätzte Gärtnerstadt.

Im Jahr 2015 stand und steht für uns allerdings weniger der ERBA-Park im Fokus, als vielmehr das Klosterjubiläum. Vier Vorträge und Führungen stehen übrigens noch aus, von September bis November. Zu spät dran sind Sie leider für unser Weinfest am Kloster in diesem Jahr. Ein inzwischen sehr etabliertes Weinfest oben auf der Hauptterrasse des Klosters, immer am ersten Wochenende im August.

Aus dem Fränkischen Tag kennen sie vielleicht unser momentan teuerstes Projekt, den „Klosterweg“. Für den Weg aus Gaustadt zum Kloster fehlt der Einstieg, ein an sich kurzes Stück zwischen Fischerhof und Cherbonhof.

Doch zurück zu diesem Standort, den Sie heute morgen gefunden haben. In diesem Park gibt es noch zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten: Aktivierung der Inselspitze für Veranstaltungen. Die Inselspitze ist einer toller Platz dafür. Fast täg­lich ein hervorragender Ort für Sonnenuntergänge. Dieses wunderschön gelegene nördliche Ende des Parks soll von 2016 an zumindest jährlich an einem langen Wochenende bespielt werden. Natürlich musikalisch, gleichzeitig sind auch andere Künstler willkommen. Ilona und Reinhold, können Eure Bienenvölker Melodien summen? Vielleicht geht da mit etwas Training noch was … :-) Auch könnte Optik, Aufenthaltsqualität, Flora und vielleicht auch Fauna von unauffällig integrierten Beregnungsanlagen profitieren. Wir sind da bereits in sehr konstruktiven Gesprächen.

Von uns schon 2015 initiiert sind Umweltaktivitäten im vielfältigen Parkgelände, z.B. Kurse für Kinder und Familien in Kooperation mit der Umweltstation Lias-Grube. Kommt toll an, und wir versuchen das ab 2016 monatlich weiterhin kostenfrei für die jungen Teilnehmer anzubieten. Vielleicht auch mal in und um die Bienen-­Info-Wabe herum? Was fördert unser Förderverein?

Diese Bienen-Wabe ist ohne Frage ein sensatio­nelles Objekt. Ein Objekt, das wir daher sehr gerne finanziell unterstützen. Die Wabe war 2012 und wird nun wieder ein Kontakterlebnis der besonderen Art sein. Ja, es gibt für unseren Förderverein wohl kaum ein besseres Objekt als dieses hier nebenan. Denn, ein Ziel von uns ist die nachhaltige Nutzung der geschaffenen Anlagen und Einrichtungen. Nachhaltigkeit zeigt sich mehrfach: über verbundene Projekte wie Bamberger Schulbiene und Bienen-Leben-in-Bamberg. Unsere Umwelt hier in der Stadt wird nachhaltig positiv beeinflusst.

Auf der Website von Ilona und Reinhold heißt es: „Bienen retten. Jungimker gewin­nen. Umwelt zukunftsfähig gestalten. Bestäubung regionaler Kulturpflanzen för­dern.“ Eine weitere Parallele, die uns gefällt. Denn unser Vereinsmotto lautet „Fördern, statt fordern“. Leicht nachvollziehbar, dass wir uns über den Standort freuen.

Ich selbst wohne auf der ERBA-Insel seit 5 Jahren, bin mit meiner Familie direkt Nachbar von zweien Eurer inzwischen zahlreichen Bienenvölker. Was ich mich frage: Warum sind Bienen sind so positiv besetzt? Für alle Genera­tionen? Meine Tochter geht als Biene zum Fasching … Meine Eltern haben in der Lüne­burger Heide viele Imker in unmittelbarer Umgebung. Fast jeder von uns isst mal Honig. Fast jeder kennt irgendwo einen der etwa 80.000 Imker in Deutschland. Was ich erstaunlich finde: Fast alle sind nebenberuflich aktiv, oft ist es „nur“ ein Hobby. Was ich noch faszinierender finde: die riesige ökologische und auch die ökono­mische Bedeutung. Seriöse Quellen sprechen von etwa 20.000 Tonnen Honig in Deutschland pro Jahr. Das sind 20 Millionen Kilogramm. Einiges an Umsatz. Und eine nur schwer zu schätzende Anzahl von bestäubten Blüten, mit einer unglaublichen Wegstrecke der Bienen. Um nur ein 500-Gramm-Glas Honig zu füllen sind Bienen je nach Angaben im Internet zwischen 75.000 und 150.000 Kilometer unterwegs. Wenn ich das richtig rechne, umrundet theoretisch eine Biene für jedes einzelne der 20 Millionen Kilogramm Honig zwischen drei und siebenmal unseren Planeten … Für zwei Gläser zwischen drei und siebenmal die Erde umfliegen. Da bin ich ausgestiegen. Schluss ;-) Aus. Was bleibt? → Respekt und Dankbarkeit. Bedanke mich bei den Millionen Jahre alten Bienen, bedanke mich bei allen Imkern, insbesondere den Imkern hier im Zelt.

Danke vom Förderverein aus auch an alle Bienenpaten und alle Mitförderer, sowie insbesondere an die beiden Initiatoren. Ihr seid toll. Seid nicht nur heute stolz auf das Geleistete. Viel Freude und nachhaltigen Erfolg mit der Wabe wünsche ich im Namen des Fördervereins zur Nachhaltigkeit der Landesgartenschau Bamberg 2012 e.V.

Ihr Jobst Giehler

Vorsitzender