Die Klosterlandschaft Michaelsberg bekommt wieder einen Weingarten.

Prof. Hubel (vordere Reihe, rechts) brach bei einem Vortrag über St. Michael, zu dem der Förderverein eingeladen hatte, eine Lanze für die Anlage eines Weinbergs am Südhang des Klosterbergs (16.09.2008).
Das Urkataster von 1822 zeigt den historischen Kammerathen-Garten am Südhang des Klosters St. Michael

Der Förderverein Landesgartenschau konnte in der öffentlichen Auseinandersetzung in letzter Minute erfolgreich vermitteln.

Wir erinnern uns: Die Entscheidung für den geplanten Weingarten am Südhang des Michaelsberg hat in Bamberg eine intensive öffentliche Diskussion ausgelöst und zur Entstehung konträrer Positionen geführt, mit dem Standpunkt der Initiatoren des Bürgerbegehrens "Erhalt der Streuobstwiese am Südhang des Michaelsbergs" auf der einen Seite sowie der Stadt und ihrer Landesgartenschau Gmbh auf der anderen. Nach einer Monate lange öffentlichen Debatte schien eine Abstimmung über einen Bürger- bzw. Ratsbescheid unausweichlich.

Dem Förderverein ist es gelungen, die Weichen für eine Einigung zu stellen. Und das quasi in der "letzten Minute" - am Vorabend der ausschlaggebenden Ratssitzung am 24.09.2008. Der kostenträchtige Bürger- und Ratsbescheid mit fraglichem Ausgang ist vom Tisch. Der Weingarten wird realisiert.

Auf Initiative des Fördervereins kam es, unter Führung und Moderation des Vorstandsvorsitzenden, Dr. Detlev Hohmuth, zu einem Treffen mit dem Sprecherkreis der Bürgerinitiative. Die Debatte wurde geprägt durch ein eingangs gehaltenes Referat von Professor Dr. Achim Hubel, Professur für Denkmalpflege an der Universität Bamberg. Hubel legte Erkenntnisse zur Historie der Klosterlandschaft vor und zeigte szenarische Weiterentwicklungen auf. Die intensive Fachdiskussion brachte überzeugende Kernargumente für die Anlage eines neuen, 'barockisierten' Weingartens.

Davon ließ sich die Führung der Bürgerinitiative leiten, das Gespräch mit der Stadt nun doch noch einmal zu suchen. Die Verantwortlichen der Stadt wiederum übernahmen kurzerhand die Kernargumente dieser Debatte in ihren aktuellen Beschluss 'pro Weinberg' und konnten so die Einigung mit der Bürgerinitiative erfolgreich abschließen.

Die Ganzheitlichkeit der Klosterlandschaft steht für den Förderverein und die Arbeitsgruppe „Klosteranlage Michaelsberg“ im Vordergrund.

 Der Förderverein hat aus Überzeugung gehandelt: Wenn der Weinberg nicht realisiert werden kann, dann fehlt ein wesentlicher Baustein in der Renovierung der historischen, barocken Klosteranlage Michaelsberg. Der Verein wird zukünftige Entwicklungsschritte unterstützen, um die Gartenanlage am Michaelsberg in möglichst historischer Form wieder entstehen zu lassen.

Natürlich wird trotz einer offiziellen Entscheidung pro Weinberg die öffentliche Diskussion nicht abgeschlossen sein. Der Förderverein sieht sich daher mit in der Verantwortung, diese Debatte weiterhin mit zu gestalten. Die Kommunikation soll insbesondere auf die Nachhaltigkeit einer renovierten Klosteranlage ausgerichtet sein. Der Verein will zudem auch Impulse geben für ein Konzept und die faktische Realisierung der wesentlichen Elemente des Klostergartens.

Die Gruppe „Klosteranlage Michaelsberg“ (Sprecher: Vorstandsmitglied Helmut Wiegel), eine von elf Arbeitsgruppen innerhalb des Vereins, arbeitet bereits an einem Konzept. Daraus können Schritte abgeleitet werden, die einen Beitrag leisten, die Klosteranlage wieder attraktiver zu gestalten.

Quelle: Newsletter 10/2008

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